Sachtext by Sieglinde Breitschwerdt
Das Wort ist indogermanisch: dhel- „Biegung, Höhlung, Wölbung“ und
ist mit dem Wort Delle verwandt.
(Erosion und Denuation
– siehe Artikelende)
Linienhaft abfließende Wässer (Flüsse), die Material abtragen können (Erosion),
formen an der tiefsten Stelle das Flussbett. Damit werden auch die
Talbegrenzungen abgetragen und tiefer gelegt, allerdings niemals tiefer als der
Fluss. Auf Grund der unterschiedlichen Abtragungsgeschwindigkeiten entstehen
verschiedene Talformen.
Auch klimatische Verhältnisse haben einen großen Einfluss auf die Art der
Talbildung.
Klamm
Eine Klamm entsteht bei sehr kräftiger Tiefenabtragung eines Flusses.
Klammtäler haben deshalb Wände als Talbegrenzung, der Fluss füllt den Talgrund
vollständig aus.
Tobel
Ein Tobel ist ein tiefer Einschnitt in einem Steilhang im Oberlauf eines Wildbaches
Kerbtal
Ein Kerbtal entsteht bei überwiegender Tiefenerosion eines Flusses; die
deutlich vorhandene Denudation flacht die Talbegrenzungen zu Hängen ab. Der
Fluss füllt den Talgrund vollständig oder nahezu vollständig aus.
Sohlental und Kastental
Vollführt ein Fluss sowohl Tiefen- als auch Seitenabtragung, entsteht eine
deutlich ausgebildete Talsohle. Der Fluss füllt damit den Talgrund nicht mehr
vollständig aus. Man unterscheidet Sohlentäler mit Hängen als Begrenzung oder
Kastentäler, die von Wänden begrenzt werden.
Muldental
Muldentäler bilden sich in Gebieten mit starker Denudation. Sowohl die Tiefen-
als auch die Seitenerosion treten dagegen zurück. Die kräftige Hangabtragung
führt zu flachen Talhängen..
Engtal
Ein Engtal ist der Überbegriff für ein Tal mit einem sehr schmalen Talboden Die
Talflanken enden in der Regel unmittelbar am Gewässer. Der Querschnitt ist
V-förmig oder steil U-förmig. Das Gewässer hat von Natur aus praktisch keine
Bewegungsfreiheit im Talgrund.
Schlucht
Eine Schlucht ist ein enger, steiler Taleinschnitt, meist in einem Gebirge. Die
Talbegrenzung besteht aus Wänden oder steilen Hängen. Schluchten entstehen
durch Einschneiden selbst kleinerer Wasserläufe in standfestes, massiges
Gestein.
Canyon
Ein Canyon entsteht durch tiefes Einschneiden eines Flusses in ein Plateau mit
horizontal lagernden Gesteinsschichten. Die Gesteine besitzen eine
unterschiedliche Widerständigkeit gegenüber der Abtragung. Die Hänge eines
Canyons sind daher treppenartig gestuft und abwechselnd steil und deutlich
flacher..
Durchbruchtäler
Durchbruchstäler durchschneiden ein Gebirge. Durchbruchstäler entstehen durch
Einschneiden eines Flusses in das durch tektonische Hebung aus einer Ebene
entstehende Gebirge. Dabei kann ein Fluss seine im Flachland erworbenen Mäander
tief ins entstehende Gebirge einschneiden
Wadi
Ein Wadi ist ein Trockental in Wüstengebieten, das nur nach starken Regenfällen
für kurze Zeit Wasser führt. Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen
Trockentäler in Norddeutschland und auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb.
Diese entstanden, als im Eiszeitalter das Niederschlagswasser auf Grund
des damals vorhandenen Dauerfrostbodens nicht versickern konnte und zum
oberirdischen Abluss gezwungen war.
Trogtal
Trogtäler sind durch Gletschereis überprägte Täler und daher keine
Täler im eigentlichen Sinn. Man kann sie als "Gerinnebett" eines
Gletscher bezeichnen.
Fjorde
Fjorde sind ertrunkene Trogtäler.
Urstromtal
Urstromtäler die das Schmelzwasser der eiszeitlichen Inlandeisvorstöße parallel zum
Eisrand abführten, haben heute nur noch eingeschränkt die Eigenschaften eines
Tales. Vor allem das gleichsinnige Gefälle ist heute meist nicht mehr
vorhanden.
Glaziale Rinnen
Glaziale Rinnen entstanden unter dem Gletscher durch Schmelzwasserabtragung.
Ihre heutige Form beruht stark auf der Form der Toteisblöcke, die die Rinne
einst ausfüllten. Sie besitzen daher in den meisten Fällen kein gleichsinniges
Gefälle. Förden sind ertrunkene Glaziale Rinnen.
Ria
Ein Ria ist eine tief in das Festland eindringende Meeresbucht, das durch
Überflutung eines ehemaliges Flusstals entstanden ist.
Erosion (v. lat.: erodere = abnagen) ist
die linienhafte Vertiefung der Erdoberfläche durch Fließgewässer oder Gletscher. Wind und Meeresbrandung erzeugen flächenhafte
Erosionserscheinungen.
Denudation ist die großflächige Abtragung und Einebnung ganzer Landoberflächen wird als Denudation bezeichnet.