Deutsche Flüsse

Weser

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Das ist der Weserlauf

Das ist der Weserstein

Dies Weser bei Porta Westfalica

Der Name Weser stammt vermutlich von dem Namen Wisara ab und wurde früher als "die Wiesenreiche" oder "das Wiesenwasser" gedeutet.

Die Weser ist zusammen mit einem ihrer Quellflüsse, der Werra, 744 km lang, wobei sie 116,5 Meter Höhenunterschied überwinden muss, bis sie in die Nordsee fließt.

Die Weser entsteht in Hann. Münden (Hannoversch Münden) aus der Vereinigung von Werra und Fulda. Der Ursprung der 292 km langen Werra ist umstritten. Die einen behaupten, die Quelle würde dem Bleßberg in 800 Metern Höhe entspringen, die anderen meinen, dass ihre Quelle aus dem in 797 Meter Höhe gelegenen Zeupelsberg stammt. Sowohl der Zeupelsberg als auch der Bleßberg, die nur wenige Kilometer von einander entfernt sind, stehen im Bundesland Thüringen. Die 218 km lange Fulda hat ihren Ursprung im hessischen Teil der Rhön an der Wasserkuppe .

In Hann. Münden vereinigt sich die Fulda mit der Werra zur Weser. Dort steht an der Nordspitze der Fuldainsel Tanzwerder seit 1899 auch der Weserstein. Und hier ist auch der Nullpunkt der Kilometierung, denn nun fließt sie als Oberweser durch das Weserbergland bis zur Porta Westfalica.

Doch fangen wir erst einmal dort an, wo die beiden Quellflüsse sich zur Weser vereinigt haben.

Bei Hann. Münden beginnt das Oberweser-Durchbruchtal. In Höhe des Kalberg knickt der Fluss nach Westen ab. Zwischen dem Reinhardswald und dem Solling schlängelt er sich weiter bis Hameln. Der Legende nach lockte ein Rattenfänger mit seiner Flöte alle Hameler Kinder fort. Nach Einmündung der Werre bei Bad Oeynhausen passiert die Weser die Westfälische Pforte, die das Wesergebirge vom Wiehengebirge trennt und fließt dann weiter in die Norddeutsche Tiefebene. Nördlich von Minden überquert der Mittellandkanal den Fluss, der ab hier Mittelweser heißt.

Bis Schlüsselburg strömt die Weser durch Nordrhein-Westfalen, ab Stolzenau durch Niedersachsen. In den breiten Niederungen bis hinunter nach Hoya liegen die meisten Orte nicht direkt am Ufer, weil vor allem an der Aller-Mündung bei Verden die flussnahen Wiesen oft unter Wasser stehen. Die Mittelweser wird durch viele Staustufen und Kanäle reguliert. Am Hemelinger Wehr in Bremen-Hastedt endet die Mittelweser.

Der dann beginnende Flussabschnitt, der bis zur Nordsee reicht und unterwegs die Hansestadt Bremen passiert, unterliegt den Gezeiten und wird Unterweser genannt.

Die Mündung der Weser, am Ostufer von Bremerhaven, heißt Außenweser, weil dieser Mündungstrichter (Ästuar) sich bis in das Wattenmeer fortsetzt. Er durchschneidet dabei den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Die dort liegenden Wattflächen Robbenplate und Tegeler Plate teilen die Außenweser in zwei Arme: Das ist im Nordosten der Wurster Arm bzw. die Tegeler Rinne und im Südwesten das Fedderwarder Fahrwasser bzw. die Hohewegrinne. Hier stehen auch mehrere Leuchttürme. Sie heißen Hohe Weg, Tegeler Plate, Roter Sand und Alte Weser.

Die Weser ist eine der wichtigsten Binnenwasser-Transportwege Deutschlands und ist durchgehend schiffbar. Natürlich hängt dies von Größe, Breite und Tiefgang eines Schiffes ab.

Die aktuellen Pegelstände müssen von den Schiffsführern beim Wasser- und Schifffahrtsamt immer abgefragt werden.

Aber schon die Römer schipperten auf der Weser. Eine römische Flottenstation wurde bei Bremen-Seehausen ausgegraben.

In vorindustrieller Zeit ließen sich schwere Lasten viel besser zu Wasser als zu Lande befördern. So befand sich unter den Gütern auch Steinkohle aus Obernkirchen (nahe der Porta Westaflica) für Bremen an der holzarmen Unterweser. Um 1600 wurde auf der Weser vor allem Getreide und Obst aus der Hildesheimer Börde nach Bremen und Holland befördert. Im Gegenzug kam von dort Käse, Stockfisch und Tran.

Außerdem wurde schon immer auf der ganzen Weser Fischfang betrieben. Auch heute noch ist dieses Gewerbe an der Weser weit verbreitet.

Das sollte man noch wissen:

Die Weser fließt durch folgende Bundesländer: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und durch die Hansestadt Bremen.

Die größten Städte an der Weser sind:

Bremen und Bremerhaven.

Kleinere bzw. mittelgroße Städte sind:

Hann. Münden, Höxter, Holzminden,
Hameln, Rinteln, Vlotho,
Bad Oeynhausen, Porta Westfalica,
Minden, Nienburg und Achim.

Außerdem bietet die Weser jede Menge Energie zur Stromerzeugung. Die bekanntesten Wasserkraftwerke stehen in Hann.Münden, Werder, Petershagen, Schlüsselburg, Landsbergen, Drakenburg, Dörverden, Langwedel und Bremen-Hemelingen.

Die bekanntesten rechten Nebenflüsse sind: Schede, Schwülme, Holzminde, Lenne, Hamel, Aue, Aller, Lesum, Drepte, Lune und Geeste.

Die bekanntesten linken Nebenflüsse sind:

Diemel, Emmer, Humme,  Exter, Kalle, Werre, Bastau, Große Aue, Ochtum und Hunte.

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