Bäume, Pflanzen, Blumen

Die Birke

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    Birken sind oft Pionierpflanzen auf freien Flächen. Birken werden bis zu 160 Jahre alt.

    Birken sind sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie gehören zu den sehr schnell wachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren eine Höhe von bis zu 7 Metern erreichen. Ausgewachsen werden sie bis zu 30 Meter oder höher.

    Alle Birken werden windbestäubt. Die Blütenstände heißen Kätzchen. Die männlichen Blütenstände sind hängend, die weiblichen aufgerichtet. Die vielen kleinen geflügelten Samen, welche im Herbst reif werden, befinden sich zwischen den Hochblättern im Fruchtstand. Birken stellen nur geringe Ansprüche an Boden und Klima. Birken gedeihen sowohl auf trockenen wie nassen Böden.

    Das Wort Birke ist auf einen Begriff im Germanischen zurückzuführen und bedeutet soviel wie „glänzend, schimmernd“.

    Im germanischen und im slawischen Volksglauben spielte die Birke eine große Rolle. Sie war der Göttin Freya geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Noch heute lebt der gleiche Brauch in Gestalt des Maibaumes fort.  Auch in soldatischem Brauchtum ist die Birke vertreten: viele einfache Kriegsgräber werden mit Birkenkreuzen markiert, auch für Feldgottesdienste werden Birkenkreuze bevorzugt.

    Dem Volksglauben nach sollten Birken den Blitz anziehen. Aus diesem Grund duldete man früher Birken nur selten in der Nähe von bäuerlichen Anwesen. Unter einer einzeln stehenden Birke soll einer alten Sage nach die letzte Weltenschlacht stattfinden. In vielen Gegenden wurde die Birke auch als Symbol der Jugend und des Frühlings verehrt.

    Hochwertiges Birkenholz eignet sich zur Herstellung von Furnier.

    Der Besenbinder stellt aus ihren Ästen und Zweigen, den sogenannten BesenreisernBuschbinder bündeln bevorzugt Birken-Reisig  für den Deich- und Wasserbau. Der Holzbitzler verwendet die Wurzelstöcke. Da diese viele verknorpelte Wurzelansätze haben, werden daraus besonders Bierkrüge mit Deckel hergestellt. Auch der Spänemacher war auf die Birke angewiesen. Späne und Schleißen aus diesem Holz sind die besten, da sie kaum Rauch entwickeln. Birkenholz kann wegen seiner geringen Tragkraft kaum als Bauholz verwendet werden. Es ist ein leichtes Holz und dabei sehr haltbar. Man stellte daraus unter anderem Holzschuhe, Deichseln, Leitern, Fassreifen, Tische, Stühle und Wäscheklammern her. Auch als Brennholz ist es als Kaminholz beliebt.

    Besonders in Finnland wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und andere Gegenstände hergestellt. Der obere Teil der in zwei Schichten gegliederten Rinde wurde zur Herstellung von Birkenteer und Birkenöl verwendet.

    Die Birke als Symbol der Fruchtbarkeit galt früher als Helfer in Liebesnöten. Dieser Verwendungszweck ist heute fast vergessen. Ihre Zweige, Rinde und die Blätter mussten für allerlei obskure Mittel und Bräuche herhalten, von denen man sich eine Besserung in sexuellen Nöten erhoffte. Bekannter ist heute die Birke als Helfer in der Kosmetik. Eine intensive Nutzung des Birkensaftes kann jedoch zu Schäden und Infektionen am Baum führen. Auch Auszüge aus den Blättern sollen helfen. In der Heilkunde finden die Blätter aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bei Rheuma, Gicht und Wassersucht Verwendung.

    In skandinavischen Ländern wird das Holz der Maserbirke für Messergriffe u. ä. verwendet.

    Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida)

    Unterklasse: Rosenähnlich (Rosidae)

    Ordnung: Buchenartige (Fagales)

    Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

    Gattung: Birken

 

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