Bäume, Pflanzen, Blumen |
Ahorn |
Sachtext von Sieglinde Breitschwerdt |
Die Ahorne (Acer) bilden eine Pflanzengattung, die in die Unterfamilie Hippocastanoideae innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) eingegliedert werden müssen. Man schätzt, dass es 110 bis 200 Ahorn-Artengibt.Ahorne sind sommergrüne Bäume oder Sträucher. Die Laubblätter sind meist handförmig gelappt und gegenständig. Ahorne sind Flach- bis Herzwurzler und empfindlich gegen Bodenverdichtung.Es gibt zwittrige und getrennt geschlechtige Arten. Es gibt insekten- und windbestäubte Arten. Die Blüten sind fünfzählig, die Staubblattzahl ist teilweise reduziert. Das Gynoeceum ist oberständig. Am Grunde der Blüten ist ein Diskus, außer bei windbestäubten Arten, denn der Diskus dient der Anlockung von Insekten. Die Früchte sind SpaltfrüchteSeit den Eiszeiten sind in Europa nur noch wenige Arten heimisch. Die meisten Arten wachsen in Asien und Amerika. Als einheimisch werden heutzutage nur noch drei Sorten gezählt: der Bergahorn, der Spitzahorn sowie der kleinblättrige Feldahorn.
Nach dem Volksglauben bietet der Ahorn einen wirksamen Schutz gegen Hexen. So werden in Hinterpommern die Türen und Stuben mit Ahorn geschmückt,. Mecklenburg werden die Hexen vonStällen abgehalten, in dem man Zapfen aus Ahornholz in die Türen und Schwellen eingeschlagen werden. Der gleiche Effekt wird dann erzielt, wenn man am 24. Juni Türen und Fenstern Ahornzweige gesteckt werden. Das soll auch vor Blitzschlag schützen. Zum Schutz der Kartoffel- und Flachsfelder wurden die Felder mitAhornzweigen umstellt, um die Maulwürfe zu vertreiben. Aus dem Elsass ist bekannt, dass Ahornzweige an Türen die Fledermäuse vom Hause fernhalten. In der Volksmedizin werden die am 24. Juni gepflückten Ahornblätter getrocknet und in kochendem Wasser erweicht. Sie gelten bei allen Wunden als heilkräftig. In Oberbayern glaubt man, dass recht fette Ahornblätter auf eine gute, ergiebige Ernte hinweisen. Ferner ist auch das Begießen der Wurzeln mit Wein überliefert - damit sollte ein Wunsch in Erfüllung gehen. Berühmt ist auch der Bergahorn zu Trun im Kanton Graubünden. Unter ihm wurde am 16. Mai 1424 der Obere oder Graue Bund geschworen. 1750 hatte der Baum einen Gesamtumfang von 16 m. 1824 standen von den ehemals drei Stämmen noch zwei. Als 1870 der beinahe 500-jährige Ahorn durch einen Sturm umgeworfen wurde, wurde an derselben Stelle aus einem Samen des alten ein junger Berg-Ahorn gepflanzt. Der Nachfolger ist heute bereits über 100 Jahre alt. 1890 wurde der Wurzelstock des alten Baumes anlässlich eines Sängerfestes in feierlichem Zuge in den Sitzungssaal des großen Bundes überführt. Noch heute kann er im Museum Sursilvan im Orte Trun besichtigt werden.
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