Als cacixanat (aztekisch,
etwa: „tiefgründige Blume“) war Vanille in Mexiko schon lange vor der Ankunft
der Europäer beliebt. In einer Chronik des Aztekenherrschers Itzcóatl wird
berichtet, dass die von ihm unterworfenen Totonaken einen Teil ihres Tributs in
Vanille abliefern mussten.
Wann genau die Vanille
nach Europa kam, ist nicht bekannt. Man vermutet, dass es spanische Seefahrer
waren, die Strecklinge in ihre Heimat mitbrachte. Später war es bei Todesstrafe
verboten, die Pflanze aus der spanischen Kolonie Mexiko auszuführen!
Vanille blieb daher
lange Zeit eine Leckerei für die Reichen.
Erst nach Mexikos
Unanhängigkeit (1810) gelangten Stecklinge in die botanischen Gärten von
Antwerpen und Paris. 1819 begannen die Niederländer damit, die Pflanze in ihren
Kolonien auf Java zu kultivieren. 1822 brachten die Franzosen sie nach La
Réunion Madagaskar und Indonesien sind heute die Hauptanbauländer.
Vanillepflanzen werden
in Plantagen angebaut. Die bis zu 30 cm langen Vanille-Schoten sind
Kapselfrüchte und keine Schoten. Kurz bevor sie reif sind, werden sie geerntet.
Zunächst werden die Kapselfrüchte mit Wasserdampf behandelt. Anschließend
erfolgt die Fermentation*). Das kann
über vier Wochen dauern. Gleichzeitig schrumpfen die Fruchtkapseln zu den
bekannten schwarz-braun glänzenden Vanillestangen.
Die Gattung Vanilla
umfasst etwa 110 Arten, von denen 15 aromatische Kapseln liefern
Der Name Vanille stammt
vom spanischen vainilla („kleine Hülse oder Schote“).Vanille in Stangenform
wird auch als "Königin der Gewürze" bezeichnet und ist nach Safran
das zweitteuerste Gewürz der Welt.
*) Bei der Vanille ist
es eine echte Fermentierung, da keine Mikroorganismen dazugegeben werben (z.B.
Sauerteig mit Hefe; Hefe ist ein Pilz)
Ordnung: Spargelartige Asparagales
Familie: Orchieen (Orchidaceae
Unterfamilie: Epidendroideae
Gattung Vanille
Wissenschaftl. Name: Vanilla
|