Das Lexikon der Früchte |
Der Apfel copyright by Sieglinde Breitschwerdt
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Der Apfel und seine Geschichte - einfach runterscrollen Äpfel wachsen an Bäumenoder Sträuchern. Die Blätter sind gestielt, oval bis eiförmig, meist gesägt und manchmal gelappt. Die nördliche, gemäßigte Zone in Europa, Asien und Nordamerika wird vom Klima her bevorzugt. Die Blüten der Apfelbäume stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen. Die fünfzähligen Blüten sind meist flach becherförmig und haben einen Durchmesser von 2 bis 5 cm. In jeder Blüte sind viele (15 bis 50) Staubblätter vorhanden, mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeuteln. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die beiden Arten, aus denen unser heutiger Apfel entstanden sein dürfte, waren vermutlich der Zwergapfel (Malus pumila) und der Holzapfel (Malus sylvestris). Die wilden Vorfahren des Apfels dürften, nach heutigen Erkenntnissen, aus dem Kaukasus, Turkestan und Kleinasien stammen.
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige(Rosopsida) Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Unterfamilie: Kernobstgewächse (Maloideae) Gattung: Äpfel Wissenschaftlicher Namen: Malus sylvestris (lateinisch) Die Geschichte des Apfels fängt schon bei Adam und Eva an. Heute weiß man, dass es ein Irrtum war. Es war kein Apfel, der zur Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies führte, sondern irgendeine Frucht vom "Baum der Erkenntnis". Der Apfel hat sich erst später in diese Geschichte hineingeschmuggelt. Schon vor über 5.000 Jahren brachten syrische Kaufleute die ersten Äpfel vom Schwarzen und Kaspischen Meer nach Mesopotamien und an den Nil mit. Archäologen fanden Darstellungen von Äpfeln auf babylonischen Tontafeln und ägyptischen Papyrusrollen. Die Kelten und Germanen kannten auch schon den Holzapfel, der als Götterspeise in der nordischen Sagenwelt erwähnt wird. Die ersten Spuren eines Apfels in Deutschland, das war vermutlich schon in der Jungsteinzeit, führen zu den Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee. Ungefähr vor 2500 Jahren brachten die Griechen von ihren Eroberungszügen verschiedene Obstarten aus Persien ihr ihre Heimat mit. Von dort aus gelangten sie zu den Römern bzw. in das heutige Italien. Die Römer verehrten Pomana, die Göttin des Obstes. Sie entwickelten auch das Veredeln, dabei experimentierten sich mit verschieden Züchtungsformen. Als die Römer später Germania eroberten, kamen die ersten Apfelkulturen auch nach Deutschland. Im frühen Mittelalter hatte der Obstanbau eine große Bedeutung, der hauptsächlich in Klöstergärten praktiziert wurde. Während des Mittelalters wurden dann Pflanz- und Anbaugesetze zur Wahrung der Apfelqualität erlassen. Die Rechtsordnungen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts in den verschiedenen Gesetzen waren sehr scharf. Baumfrevel und Obstiebstahl wurde außerordentlich hart bestraft. In einem Erlass aus dem "Hoflaiding an dem Gschaid bei Birkfeld" vom Jahre 1570, ist vermerkt, dass Baumfrevel (also dem Baum Schaden zufügen durch Fällen oder Ähnlichem) mit 32 Pfund Pfenningen oder dem Abhacken der rechten Hand bestraft wurde. Wer nur einen Apfel klaute, musste damit rechnen, dass ihm die Ohren abgeschnitten wurden. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich die ersten Baumschulen in Süddeutschland und Österreich. Der Apfel als Orakel und Symbol: Immer schon rankten sich auch viele Geheimnisse und Sagen um den Apfel: In den nordischen Mythen galt der Apfel als Symbol der Liebe, Fruchtbarkeit und ewigen Jugend. Im ländlichen Brauchtum diente der Apfel als Liebesorakel. Unverheiratete Mädchen legten ihn in der Christnacht unter das Kopfkissen, damit ihnen im Traum der Zukünftige erschiene. Auch in der hohen Politik gewann der Apfel an Bedeutung. Als Reichsapfel mit dem Kreuz wurde er zum Zeichen der christlichen Herrschaft und gehörte seit dem 12. Jahrhundert zu den Reichsinsignien. Europäische Bezeichnungen für den Apfel Malus sylvestris lateinisch Pomme französisch Apple englisch Mela italienisch Appel niederländlich Eple norwegisch Nanzana spanisch Yabloko russisch |
Sachtexte copyright by Sieglinde Breitschwerdt Animationen: www.nur-gifs.de - Fotos: Wikipedia-Protal und Privatarchiv - Informationen: Brookhaus, diverse Broschüren aus dem "Alten Land" sowie www.wikipedia.org/de
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